In der Studiengruppe hat sich die Vision von Schattenarbeit 2.0 gebildet. Diese Vision ist von zwei grundsätzlichen Zielen geleitet:
a) Die Schattenarbeit soll Business tauglich sein
b) Die Schattenarbeit soll für die Führungskraft bzw. den Coach, Lama, Lehrer effizient sein. Die Hauptarbeit soll daher beim Schüler liegen, nicht beim Lehrer.
Dazu muss gesagt werden, dass unter dem Begriff Schattenarbeit in unserer Studiengruppe von wenigen auch der Begriff “Leviten lesen” verstanden wird. Um an Schattenarbeit 2.0 zu arbeiten möchte ich hier zunächst aber diese beiden Begriffe trennen und auch in dieser Studiengruppe eine gänzlich andere Sicht auf das schaffen was Schattenarbeit bedeutet. Schauen wir uns zunächst einmal an wie C. G. Jung Schattenarbeit definiert. Dazu empfehle ich einmal einen Blick auf:
https://www.schattenarbeit.de/
Wesentlich finde ich dabei zunächst die Frage des Begleiters der nach C. G. Jung arbeitet: „Was möchten Sie, was heute hier für Sie geschehen soll?”
Denn mit dieser Frage definiert der Schüler selbst wie weit er mit den eigenen Schatten gehen möchte. Dadurch wird auch direkt klar, dass auch der Löwenanteil der Arbeit an den eigenen Schatten eben vom Schüler geleistet wird. Zudem geht der Coach in der gesamten Sitzung nicht über das was als Antwort auf diese Eingangsfrage gegeben wurde hinaus. Es wird nicht dazu gedrängt über diese selbst gesteckten Ziele hinaus zu gehen. Auch wird auf einen sicheren Rahmen geachtet wobei das Urteilen zurückgehalten wird. Aus dieser Sicherheit heraus und mit der Bereitwilligkeit das Ziel erreichen zu wollen entsteht die Offenheit für den Prozess und aus dieser Offenheit entsteht auch der Erfolg denn es werden dabei keinerlei neue Blockaden erzeugt und es entstehen keine Widerstände gegen den Prozess. Aus der Freiwilligkeit heraus werden die Schatten analysiert.
Wie jemand in unserer Studiengruppe so treffend bemerkt hat ist das Leviten lesen nur eine Eingrenzung der Schatten damit wir sie benennen können um mit ihnen auch in Liebe zu arbeiten. Die eigentliche Arbeit an den Schatten kann durch Leviten lesen durch externe nicht geleistet werden, dafür muss der Schüler selbst einen inneren Prozess durchmachen in dem die Schatten transformiert werden. Der Externe mag zwar zufrieden sein wenn auf das Leviten lesen eingelenkt wurde aber das bedeutet nicht dass die Transformation geleistet ist.
Diese Transformation ist nämlich eine innere Arbeit des Schülers selbst die kein Externer anstelle des Schülers übernehmen kann. Die Neuorientierung des Schülers ist erst erfolgt wenn die vollständige Übereinstimmung von Spiritualität, den mentalen Modellen (=Überzeugungen) und den Handlungen erreicht ist. Erst durch diese Orientierungsarbeit des Schülers an sich selbst entsteht neue Kraft beim Schüler mit der dieser den neuen Weg im Licht beschreiten kann. Ohne diese liebevolle Arbeit nur durch die Eingrenzung mit Leviten lesen fehlt es an dieser Kraft. Also muss der Schüler auch erst lernen seine eigenen Schatten selbst zu transformieren. Die Überzeugungsarbeit beim Leviten lesen durch den Lehrer bzw. die Autoritätsperson ist dabei zweitrangig. Wichtiger ist die eigene Einsicht und die kraftvolle Neuorientierung voller eigener Überzeugung für das Lichtvolle.
Tatsächlich bedeutet Schattenarbeit eine konsequente Arbeit mit dem Unterbewusstsein. Die Gefahr ist groß dass beim Einlenken auf das Leviten lesen nur einige ungelebte Anteile weggepackt wurden und der Schüler dann meint jetzt hätte er seine Ruhe. Tatsächlich ist es aber so, dass überall wo etwas aus dem Außen wieder triggert und Unruhe erzeugt, Widerstände auslöst oder mit heftigen Emotionen verbunden ist sehr viel Schattenpotential vorherrscht. Wurden also ungelebte Anteile beim Leviten lesen vom Schüler weggepackt so ist nur aus einem Schatten ein anderer, neuer Schatten entstanden der fortan im Unterbewusstsein liegt und somit auch das Potential des Schülers beeinträchtigt.
Unter diesen Aspekten möchte ich Schattenarbeit verstanden wissen wenn wir nun an die Antworten der KI gehen und wie sie Schattenarbeit nach C. G. Jung auf Basis der immer ebenfalls angeführten Internet – Quellen beschreibt.
Dazu ein Auszug aus Perplexity.AI. Der KI generierte Text bezieht sich hauptsächlich auf folgende beiden Quellen:
Vgl. Schattenarbeit: Anleitung und Übung zum Selbermachen — JULIANE STEFFEN
Vgl. Was ist Schattenarbeit? Beginne dein Selbst zu heilen (anahana.com)
Schattenarbeit ist eine psychologische Praxis, die auf den Theorien von Carl Gustav Jung basiert. Sie zielt darauf ab, die verborgenen oder unterdrückten Aspekte unserer Persönlichkeit zu erforschen und zu integrieren.
Grundkonzept
Schattenarbeit beschäftigt sich mit dem “Schatten” – jenen Teilen unserer Psyche, die wir im Laufe unseres Lebens, oft schon in der Kindheit, unbewusst verdrängt haben. Diese Aspekte können sowohl positiv als auch negativ sein, wurden aber aus verschiedenen Gründen als inakzeptabel oder unangemessen empfunden und daher unterdrückt.
Ziele und Vorteile
Die Hauptziele der Schattenarbeit sind:
- Selbsterkenntnis vertiefen: Durch die Erforschung des Unterbewusstseins und das Aufdecken unterdrückter Emotionen und Erinnerungen.
- Emotionale Heilung fördern: Indem man sich mit vergangenen Traumata auseinandersetzt und negative Emotionen bewältigt.
- Beziehungen verbessern: Das Verständnis des eigenen Schattens kann zu gesünderen Interaktionen und stärkeren Bindungen führen.
- Persönliches Wachstum erleichtern: Durch die Integration sowohl positiver als auch negativer Eigenschaften.
Methoden der Schattenarbeit
Die Methoden der Schattenarbeit beziehen sich auf folgende Quellen:
Schattenarbeit · Was ist Schattenarbeit?
Schattenarbeit: Anleitung und Übungen zum Selbermachen (einfachganzleben.de)
Schattenarbeit – Yogawiki (yoga-vidya.de)
Es gibt verschiedene Ansätze zur Durchführung von Schattenarbeit:
- Meditation und Achtsamkeit: Diese Praktiken helfen, in die Tiefe des Bewusstseins einzutauchen und Zugang zu unbewussten Mustern zu erhalten.
- Gruppenarbeit: In einem sicheren Umfeld können Teilnehmer ihre Themen erforschen und von der Unterstützung anderer profitieren.
- Coaching-Sitzungen: Für diejenigen, die eine individuellere Herangehensweise bevorzugen.
- Selbstreflexion: Durch Journaling oder andere Formen der Selbsterforschung.
Schattenarbeit ist ein lebenslanger Prozess der Selbsterforschung und -entwicklung. Sie erfordert Mut und Bereitschaft, sich mit unangenehmen Aspekten des Selbst auseinanderzusetzen, kann aber zu tiefgreifenden positiven Veränderungen im Leben führen.
Schattenarbeit und Leviten
Da nun unter Schattenarbeit in unserer Studiengruppe von wenigen auch Leviten lesen verstanden wird, also konkrete Zurechtweisungen, recherchiere ich für Schattenarbeit 2.0 in einem ersten Schritt weiter was Perplexity.AI dazu zu sagen hat.
Frage an Perplexity.AI: Was hat die Schattenarbeit von C. G. Jung mit Leviten lesen zu tun?
Die Schattenarbeit von C. G. Jung und der Ausdruck “jemandem die Leviten lesen” haben auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun, da sie aus sehr unterschiedlichen Kontexten stammen. Es gibt jedoch einige interessante Verbindungen und Kontraste zwischen diesen Konzepten:
Ursprung und Kontext
Schattenarbeit (Jung):
- Basiert auf der analytischen Psychologie von Carl Gustav Jung
- Zielt auf die Erforschung und Integration unbewusster Persönlichkeitsanteile ab
- Ist ein introspektiver, psychologischer Prozess
Jemandem die Leviten lesen:
- Stammt aus dem religiösen Kontext des Mönchswesens im Mittelalter
- Bezieht sich ursprünglich auf das Vorlesen aus dem Buch Levitikus der Bibel
- Entwickelte sich zu einem Ausdruck für strenge Ermahnung oder Zurechtweisung
Funktion und Zweck
Schattenarbeit:
- Dient der Selbsterkenntnis und persönlichem Wachstum
- Fördert die Integration verdrängter Aspekte der Persönlichkeit
- Zielt auf eine ganzheitliche Entwicklung des Individuums ab
Jemandem die Leviten lesen:
- Dient der Korrektur von Fehlverhalten durch externe Ermahnung
- Zielt auf eine Verhaltensänderung durch Tadel oder Zurechtweisung ab
- Ist eher auf kurzfristige Verhaltenskorrektur ausgerichtet
Methodik und Ansatz
Schattenarbeit:
- Beinhaltet Selbstreflexion, Meditation und psychologische Techniken
- Ist ein langfristiger, oft lebenslanger Prozess
- Erfordert aktive Beteiligung und Bereitschaft zur Selbsterforschung
Jemandem die Leviten lesen:
- Ist eine direkte, oft konfrontative Form der Kommunikation
- Erfolgt in der Regel von einer Autoritätsperson ausgehend
- Ist eine eher kurzfristige, situationsbezogene Intervention
Obwohl beide Konzepte auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, könnte man argumentieren, dass “jemandem die Leviten lesen” in gewisser Weise eine externalisierte, vereinfachte Form der Konfrontation mit dem eigenen “Schatten” darstellt. Während die Schattenarbeit nach Jung darauf abzielt, diese Konfrontation selbst und introspektiv vorzunehmen, wird beim “Leviten lesen” diese Konfrontation von außen angestoßen. Letztendlich zielen beide Ansätze, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise, auf eine Form der Verhaltens- oder Persönlichkeitsveränderung ab. Die Schattenarbeit tut dies durch tiefgreifende Selbsterforschung, während das “Leviten lesen” eher auf direkte Verhaltenskorrektur durch externe Ermahnung setzt.
Conclusio
Zurück zur Zielsetzung von Schattenarbeit 2.0, einer Business – tauglichen Schattenarbeit, die für den Lama / Lehrer bzw. Coach oder Führungskraft effizient durchführbar ist, sieht auf den ersten Blick eine Schattenarbeit nach Jung vielversprechender aus als das Leviten lesen. Da die Hauptarbeit vom Schüler selbst durchgeführt wird, eine Freiwilligkeit und Motivation vorausgesetzt, sich mit den eigenen Schatten überhaupt zu beschäftigen, sollte der Aufwand für die Führungskraft oder den Coach bedeutend geringer sein. Zu diesem Schluss komme ich wegen den Annahmen dass die Widerstände gegenüber einem Zurechtweisen a la “Leviten lesen” wesentlich geringer sind und die Gefahr einer dauerhaften Gefährdung der Beziehung bzw. Gefühlsebene in der Kommunikation nicht vorliegt. Schattenarbeit 2.0 geht eher nicht nach hinten los.
Der Coach stellt bei dieser anderen Form der Schattenarbeit die professionelle Distanz sicher und lässt den Gegenüber, den Schüler, in seinem eigenen Tempo an seinen Schatten arbeiten während man eher in die Unterstützer – Rolle wechselt und neue Denkanstöße für Meditationen und Übungsaufgaben gibt.
Auch bleibt das Ganze im Rahmen weil mit einer Eingangsfrage der Rahmen zuerst geklärt wird zu dem sich beide einverstanden erklären. Erste gute Ansätze zu derartigen Methoden sind in unserer Studiengruppe auch bereits von manchen sichtbar die nicht auf Leviten lesen setzen. Bis zu einer Schattenarbeit 2.0 ist es aber noch ein langer, schwerer Weg. Der Vergleich mit dem Business ist Absicht da der Anspruch an eine Schattenarbeit 2.0 absichtlich hoch gesetzt ist als Vision für alle. Wünschenswert ist eine Methodik für FrontSideSolutions.
In der Moderne haben sich auch die Methoden geändert, das Mittelalter ist nicht unbedingt die passende Herangehensweise um an Unternehmen heranzutreten. Wird über diesen Schatten des Mittelalters gesprungen so ergeben sich neue Perspektiven für alle die im Methodenkoffer noch Platz sehen für Neues.
Zuguterletzt sei darauf hingewiesen, dass es nicht darum geht, die Überzeugungsleistungen die im Rahmen von Schattenarbeit 1.0 = Leviten lesen vollbracht wurden klein zu reden. Mit dieser Vision verschiebt sich nur die Sicht weg von diesen Leistungen der Überzeugungsarbeit hin zur Sicht auf das was denn nun beim Schüler tatsächlich alles passiert ist und was eben offengeblieben ist. Einiges aus Schattenarbeit 1.0 ist auf dem Abstellgleis gelandet, mit dieser Vision zeige ich, dass dieses Abstellgleis nicht komplett ausgeblendet ist. Was nun tatsächlich im Unterbewusstsein des Schülers passiert ist beantwortet wiederum am Besten nur der Schüler und eben auch nicht der Lehrer / Lama für sich selbst.
Möge Schattenarbeit 2.0 zu einer besseren Kommunikation und wirksameren Transformation der Schatten in jedem von uns führen. Möge dadurch das Potential in uns um ein Vielfaches höher werden.
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