Über Vorarlberg fliegen an mehreren Stellen Falken hoch am Himmel. Ihr Ruf ertönt und er erinnert mich immer wieder an die Freiheit und die wilde Ursprünglichkeit der Natur. Wir Menschen haben mit der Automatisierung sehr viel Komfort in unser Leben gebracht, viele Tätigkeiten werden von Maschinen übernommen was uns zusätzlich Freizeit beschert. Dennoch tun wir oft auch viel um uns selbst in unserer Freiheit einzuschränken. Wo sind wir Verpflichtungen eingegangen? Machen uns diese Verpflichtungen Freude (ist es eine freudige Anstrengung – die 4. Paramita) oder sind diese Verpflichtungen eine Last geworden? Der Falke trägt nicht viel Last mit sich sonst könnte er nicht fliegen.
Außerdem verbringen wir oft sehr viel Freizeit mit Unterhaltung (Fernseher, Computer, …). Die Unterhaltung kann auch wie eine Fessel wirken, sie fesselt uns an einen Bildschirm. Manchmal nehmen wir uns unsere eigene Freiheit indem wir uns derart fesseln lassen. Buddhisten wählen einen Weg hin zur Befreiung. Das hat im Wort der Befreiung etwas mit Freiheit zu tun. Wir befreien uns von der Wiedergeburt, dem Samsara. Die weltlichen Lasten und Programme machen uns also unfrei. Wir sind gefangen in unseren eigenen Verstrickungen. Was verstrickt ist kann jedoch auch entstrickt werden, wir können uns wieder Freiräume schaffen. Die Kraft der Veränderung ist im Hier und Jetzt, meditieren wir also über unsere Entscheidungen bezüglich Verpflichtungen und täglichen Lasten. Wo können wir den täglichen Raum mit Freude füllen? Oft sind es die kleinen Dinge auf die wir mit unserer Freiheit sehen sollten und die einen entscheidenden Unterschied machen. Manchmal fühlt sich die eigene Komfortzone wie ein Gefängnis an weil wir nichts neues erleben. Es ist ganz einfach, treten wir etwas heraus aus der Komfortzone, es lohnt sich. Machen wir den ersten Schritt.
Auch der Falke bleibt nicht in seiner Komfortzone, er nutzt die Freiheit um die Welt zu erkunden. So findet er auch neue Gebiete und in diesen Gebieten seine Beute. Auf guten Adlerwarten werden die Falken täglich bis zu fünf mal frei geflogen. Sie kehren wieder zurück nachdem sie ihren Flug abgeschlossen haben so wie auch wir in unsere Komfortzone zurückkehren. Es wäre aber keine artgerechte Tierhaltung würden die Adler nicht so oft frei fliegen können. Und so ist es auch nicht unsere Art immer nur in der Komfortzone zu bleiben. Diese Zone wird uns irgendwann zu eng, wir haben ein inneres Bedürfnis nach Veränderung.
So werden also auch wir mit unserer Freiheit für unser Glück immer wieder einmal frei fliegen (= neue Möglichkeiten erkunden). Es ist das Wesen von Freiheit.
Meditiert über Freiheit, die Bedeutung von Freiheit, sie steckt im Kern der Sache. Befreiung bedeutet Freiheit – lernen wir also Freiheit dann auch sinnvoll zu nützen. Denn was kommt nach der buddhistischen Befreiung? Was tun wir befreit? Hat jemand mal darüber nachgedacht was jenseits des Zieles der Buddhisten liegt? Manche haben das getan, einige haben sich entschieden die Möglichkeit zu nützen lieber als Bodhisattva weiter den Wesen zu nützen. Mit oder ohne Wiedergeburt ist die Freiheit dazu da anderen Wesen zu helfen und zu dienen. Das erkennen wir wenn wir in der Lichtschule lange genug gelernt haben.
Hier trifft also Freiwilligkeit auf Freiheit. Fühlt in euch hinein und findet heraus wo der Ruf nach Freiheit schon lange danach ruft die Komfortzone zu verlassen. Mögen sich eure Gedanken diesbezüglich lohnen und euer Glück vergrößern.
Zumindest mich erinnert der Ruf des Falken auch an den Horus – Ein freies Wesen.
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