Zeige mir bitte was ist am Ende des Weges. Finde ich da Gott? Kann ich sagen: Das ist Gott, ich habe Gott verstanden. Kann ich sagen: Ich bin Buddha. Ist es so?
Am Ende des Weges werdet ihr sehen: Gott ist und Gott ist nicht.
Ihr werdet hören: Ton ist und Ton ist nicht – vollkommener Ton und vollkommene Stille, beides ist vollkommen. Durch den Ton hört ihr die Abwesenheit des Tons.
Die Wahrheit kann nicht ausgedrückt werden, sobald sie ausgedrückt wird, ist es nicht die Wahrheit. Und dann ist da jeden Tag ein Licht und ein Blog voll mit Wahrheit. Was für ein Widerspruch. Wie ist es nun? Wie ist die Vorstellung?
Würde man Buddha fragen: “Was geschiet in tiefer Meditation? Was geschiet, wenn man Samadhi erreicht? Dann würde er sagen: Dann gibt es kein dukkha mehr, kein Leid. Er würde nicht sagen, dass es Seligkeit geben wird, er würde immer sagen, dass es kein Leid geben wird – nur Schmerzlosigkeit.”
Würde man Shankara fragen, dann würde er nie über Schmerz reden. Er würde einfach sagen: “Es wird Seligkeit sein, absolute Seligkeit.”
Beide drücken die gleiche Erfahrung aus. Das eine ist bezogen auf die Welt, das andere ist bezogen auf die Erfahrung selbst. Negativ und positiv ausgedrückt.
Beide zeigen mit dem Finger auf den gleichen Mond. Die Finger sind verschieden, aber das, wo sie hinzeigen, ist das Gleiche.
Wir nennen es anahat nad, es ist ein widersprüchlicher Ausdruck, aber er wurde mit Bedacht gewählt, mit voller Absicht; er ist bedeutungsvoll. Er besagt, dass das Phänomen als Ton wahrgenommen wird obwohl es gar kein Ton ist. Es ist wie wenn jeden Tag ein Zug vorbeifährt und dann fährt kein Zug. Wir hören die Abwesenheit des Zuges, wir hören einen unhörbaren Ton. Dieser unhörbare Ton ist immer da. Und so verstehen wir auch den Mond. Leerheit ist Form, Ton ist Nicht-Ton, vollkommener Ton und vollkommene Stille, beides ist vollkommen.
Als Schnittstelle zwischen dem unbewussten Sehnen (Stern) und dem bewussten Streben (Sonne) führt uns der Mond tief in die Nachtseite unserer Seele. In ihm erkennen wir Leerheit ist Form, Seele ist Seligkeit, kein Leid, SatChitAnanda.
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