Es gibt einen sehr populären und einen sehr effektiven Führungsstil. Der sehr populäre Führungsstil kann wie in einer üblichen Pyramide dargestellt werden.
Statt die übliche Pyramide darzustellen verweise ich an dieser Stelle mal zu folgender Postkarte: Postkarte A6 +++ LUSTIG von modern times +++ JE WEITER DU UNTEN SITZT +++ KARTEN-WERKSTATT | plentyShop LTS
Dabei sind die vorherrschenden Gefühle die Führungskräfte mit diesem sehr populären Führungsstil entlang der Karriereleiter antreiben Stolz und Angst. Ihr Stolz ergibt sich aus dem Status bei dem sie sich selbst als wertvoller definieren als die Mitarbeiter am unteren Ende der Pyramide und ihre Angst ergibt sich aus der Angst auf der Karriereleiter abzusteigen. Die gesamte Führungspyramide ist dabei Ausdruck des Ego. Entsprechend wird der Status auch in Form von teuren Autos, Firmenparkplatz – Ordnung uvm. gezeigt.
Ein sehr effektiver Führungsstil ist im Unterschied dazu Servant Leadership, ein Führungsstil der aus der Egolosigkeit hervorgeht und sich auch aus der Bibel herleiten lässt als Empfehlung von Jesus die Menschen auf diese Weise zu führen. So steht in Markus Evangelium Kapitel 9 Vers 35:
Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.
Jesus macht hier also bereits Servant Leadership vor und stellt die Pyramide auf den Kopf. In der Umsetzung funktioniert dies so, dass zuerst die messbaren Ziele vorgegeben werden – die Mitarbeiter brauchen ein klares Bild davon in welche Richtung sich alles entwickeln soll. Danach jedoch ist die Führungskraft hauptsächlich dazu da dafür zu sorgen dass alle Mitarbeiter diese Ziele bestmöglich erreichen und leistet dafür alle notwendigen Dienste um dies bei möglichst allen Mitarbeitern zu ermöglichen. Führen ist also dienen, es dient den Mitarbeitern. Das Ego bleibt dabei außen vor.
Auch in den Gefühlen sind Führungskräfte mit dem Servant Leadership Stil anders, sie werden nicht von Stolz und Angst angetrieben sondern vom genauen Gegenteil: Demut und Courage. Letztendlich ist die Führungskraft immer nur genau so gut wie die Mitarbeiter dies auch erlauben. Also muss es im Interesse der Führungskraft sein, dass die Mitarbeiter über sich hinaus wachsen. Bei Servant Leadership ist dies eine Herzensangelegenheit.
Herzensangelegenheiten
Was geht also im Herzen einer solchen Führungskraft vor?
Mitgefühl und Fürsorge
Wir kümmern uns um die Bedürfnisse jedes einzelnen. Als Führungskraft ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Mitarbeiter alles hat was er braucht. Hier ist auch die Fähigkeit Wunden zu heilen gefragt. Die Führungskraft zeigt dass sie sich um die Mitarbeiter kümmert indem sie ihnen zuhört. Aktives Zuhören ist eine Fähigkeit die sich wirklich lohnt anzuwenden.
Ziel und Sinn
In der recht populären Pyramide bekommen die Führungskräfte allen ihren Sinn aufgrund ihres Titels. Nicht so für eine Führungskraft die mit Servant Leadership führt. Der Schlüssel der Bedeutung ist bei Servant Leadership herauszufinden wie über den Einfluss auf andere Menschen in meinem buddhistischen Sinn zum Wohle aller fühlenden Wesen gehandelt werden kann. Hier hat jeder ein wenig selbst herauszufinden welchen Schatz in sich selbst man mit dem Königreich teilen kann. Definitiv ergibt sich ein anderer Sinn als auf der Postkarte eingangs dargestellt.
Courage
Servant Leadership ist nicht sehr populär weil es nicht das Ego nährt. Es braucht also Courage so zu führen. Christen würden sagen es ist Gottes Wille dass so geführt wird – es ist göttlich, aber es ist nicht besonders populär.
Prinzipientreue
In der Hitze des Gefechts werden oft die Prinzipien aufgegeben, wenn wir z.B. ein verlockendes Angebot bekommen und viel Geld aber dafür etwas tun sollen von dem wir wissen dass es falsch ist. Korruption ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Bei Korruption werden die Prinzipien über Bord geschmissen zugunsten eines höheren Lebensstandards. Jedes Mal wenn auf diese Weise der Lebensstandard vor den Prinzipien für das Leben priorisiert wird schlägt dies irgendwann fehl. Prinzipientreue sitzt daher tief verwurzelt im Herzen einer Führungskraft die nach Servant Leadership führt. Ich kann aus eigener Erfahrung bereits bestätigen dass es sich lohnen kann Gefälligkeiten für Geld abzulehnen und den Prinzipien treu zu bleiben. Es ist so langfristiger gedacht.
Dies sind die Vorgänge im Herzen doch was geht im Kopf einer solchen Führungskraft vor sich?
Kopf / Verstand
Ziel und Sinn, Mission und Werte
Ich persönlich führe hier mit Management by Objectives sofern dies möglich ist denn es gibt auch Fälle in denen Management by Objectives aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist.
Vision, Mission und Werte sind wichtig. Jeder Mitarbeiter sollte die Richtung kennen in die sich eine Organisation bewegt und welche Werte auf diesem Weg nicht verletzt werden dürfen um die Ziele zu erreichen.
Weiterbildung
Im Kern der Sache geht es um die Weiterbildung von Mitarbeitern. Sie ist durch ein Wachstums – Mindset begründet, das jede gute Führungskraft haben sollte. Mitarbeiter sollen neue Fähigkeiten erlangen die allen nützen.
Damit die weitergebildeten Mitarbeiter auch in der Organisation bleiben ist die Organisationskultur wesentlich um Servant Leadership zu ermöglichen.
Team Power entwickeln
Demut und Courage erzeugen automatisch Team Power. Wird das Ego außen vor gelassen entsteht Team Power. Das Ego ist der Hauptgrund warum viele Teams scheitern denn es geht darum etwas für jemand anderen zu tun.
Die positive Spirale
Servant Leadership vermeidet Negativspiralen und unterstützt ein positives Mindset. Dies gelingt durch Dankbarkeit, Lob und der Aufmerksamkeit die wir auch den kleinen Dingen schenken (Geburtstage, …). Quellen der Frustration werden vermieden. Höchste Wahrheit ist höchste Freude ist beste Funktion zum Wohle aller Wesen – der Buddha macht es vor und zeigt einen Weg zum Glück und zur Vermeidung des Leids. Deshalb ist Servant Leadership auch mit der Spiritualität und Mystik verwandt. Wir finden einen wertvollen Schatz den wir mit allen in der Organisation und auch im Umfeld der Organisation teilen.
Gewohnheiten
Zuguterletzt geht es auch um die Gewohnheiten. ToDo Listen und To Don’t Listen sind nicht genug um erfolgreich zu führen. Legen wir viel Micro Management an den Tag so sind wir definitiv falsch unterwegs. Ich habe einen Prozess vorgestellt (A Process with Four Laws of Success | LinkedIn) mit dem ich alle neuen Ideen verfolge und ein wesentlicher Schritt nach der Meditation und der Orientierung sowie Dankbarkeit und Loslassen ist es die Gewohnheiten auf den Prüfstand zu nehmen.
Die großen Steine zuerst
Es ist eine gute Gewohnheit sich zuerst um das zu kümmern was wirklich zählt nicht um all die Nebensächlichkeiten. Der große Stein ist zu groß? Dann zerkleinert den großen Stein in kleinere Steine und trägt einen nach dem anderen ab. Um den Sand und ein wenig Unkraut kann man sich später kümmern. Die Führungskraft sollte das große Ganze im Auge haben.
Jeder Mitarbeiter ist wertvoll
Jeder trägt den Müll raus, jeder macht in der Küche sauber. Wie in der Postkarte zu sehen ist es sonst toxisch wie Führungskräfte ihr Ego raushängen lassen. Macht es die Führungskraft vor so ist dies auch eine gute Gelegenheit für Pacesetting – also den Maßstab zu setzen und die Latte hoch zu halten. So bleibt die Arbeit motivierend und Wertschätzung liegt vor.
Verantwortung
Die Verantwortung bleibt auch im Servant Leadership erhalten. Da es sich um einen sehr effektiven Führungsstil handelt liegt jedoch nicht ständig das Angst – Gefühl vor wie bei den populären Pyramidenspielen auf der Karriereleiter abzusteigen. Wir erkennen unseren Wert als Führungsperson an dem guten Einfluss den wir auf die Mitarbeiter haben und dem Erfolg daraus.
Warum dieser Führungsstil zu mir passt
In der Basis von Daily Light haben wir unter anderem mein Human Design analysiert. Dabei ist bei Erste Reflexion zum Human Design – Blog: Daily Light herausgekommen, dass ich mit dem „Rechtwinkligen Kreuz des Dienens“ für eine Unterstützungsaufgabe für andere prädestiniert bin.
Dein Inkarnationskreuz ist der Schlüssel zu deiner Lebensaufgabe.
In deinem Fall, als Teil des “Rechtwinkligen Kreuzes des Dienens”, dreht sich alles um Korrektur und Verbesserung, das Aufspüren von Details und die Unterstützung anderer.
Dein Dienst an der Welt könnte darin bestehen, Dinge zu analysieren und andere zu inspirieren, durch Struktur und Balance voranzukommen.
Zitiert aus Erste Reflexion zum Human Design – Blog: Daily Light
Es liegt also recht nahe sich auch hier der eigenen Natur anzunähern. Servant Leadership legt hierzu den Grundpfeiler und das entsprechende Set an Fähigkeiten (Skills) habe ich mir über die Jahre ebenfalls bereits angeeignet.
Conclusio
Mit Servant Leadership wird die Herangehensweise an Führung grundlegend geändert. Servant Leadership stellt die Pyramide in der sonst ständig das Ego gefüttert wird auf den Kopf. Danach sind die wichtigsten Mitarbeiter jene die direkt für den Kunden die gesamte Arbeit machen. Sie waren am unteren Ende der Pyramide und sind durch das „auf den Kopf stellen“ nun zuoberst.
Bevor jedoch die Pyramide im Geist auf den Kopf gestellt wird werden die Ziele und Zielvereinbarungen abgesprochen denn nach diesen Zielen wird die gesamte Führung und Arbeit der Mitarbeiter beurteilt. Deshalb ist es auch dann die Aufgabe der Führungskraft dafür zu sorgen dass möglichst alle die Ziele optimal erreichen. Hier beginnt der Dienst im Servant Leadership.
Servant Leadership passt auch gut zu einem Buch „Leading with Soul“ von Lee G. Bolman and Terrence E. Deal. Dieses Buch hat mir zum Thema Führung bereits die Augen geöffnet, es ist nun an der Zeit diesen Weg weiter zu gehen. Möge Servant Leadership helfen zum Wohle aller Wesen zu wirken.
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